Post by Julia Stiegler on Sept 29, 2015 13:06:08 GMT
Der Artikel stammt aus der Zeitung „Standard“ vom 23.09.2015.
„Wenn die Wellen in der Ostägäis nur einen Meter hoch sind, dann werden auch die fünf Kilometer zwischen Bodrum und Kos zum Ort des Todes.“
Ein Foto mit dem kleinen Aylan, der mit dem Gesicht im Wasser liegt, geht um die Welt. Der überlebende Vater des kleinen Aylan kommt zu Wort: „Das elende, überfüllte Schlauchboot kenterte, zuerst konnte ich den einen, dann den anderen Sohn nicht mehr halten. Dann bemerkte ich, dass auch meine Frau tot war.“
Geflohen sind sie aus Kobane vor den Mordbrennern des IS. Wer so weit kommt, flieht weiter und weiter, durch Mazedonien, Ungarn, Österreich nach Norden. Am Freitag setzen sich Tausende in Ungarn zu Fuß nach Wien in Marsch. Weg von der Brutalität der ungarischen Regierung. Eine „Völkerwanderung“? – Nein, der Begriff trifft die Sache nicht. Es sind Tausende, Zehntausende, die kommen.
Bewältigen kann man dies mit hysterischen Abwehrreaktionen der Polizei schon lange nicht mehr. Ganz wichtig ist es, den Schutzflehenden Erste Hilfe zu leisten. Es ist zu schaffen.
Meine Meinung zu diesem Thema ist erschütternd. Ich verstehe nicht, wieso Familien mit Kindern so vernachlässigt werden. Ich verstehe, dass sie flüchten wollten.
Was ich mir wünschen würde ist, dass die Familien, die Hilfe brauchen und Kinder haben, zuerst Hilfe bekommen.